Textilien begleiten uns überall im Alltag. Socken, Pullover und T-Shirts sind Strick- und Wirkwaren, die jeder kennt. Aber wie entstehen sie? Wie wird aus Rohware wie Baumwolle ein Faden? Und wie wird der Faden verarbeitet? Welche Technik wird in der Textilproduktion verwendet und welche Qualitätsmaßstäbe sind bei den Produkten zu beachten? Wie wird ein Produkt schlussendlich vermarktet?
In einem Projekttag in der Schule setzen wir uns mit diesen Fragen auseinander, können bei der Herstellung eines Fadens selbst aktiv werden, kreieren eine eigene Werbeanzeige oder führen Qualitätstests durch. Im Anschluss arbeiten die Schüler(innen) vier Wochen selbstständig in der Schule am Thema weiter.
Das Projekt wird mit einem Museumsbesuch abgerundet, bei dem die Jugendlichen den Weg vom Faden zum Produkt verfolgen und Maschinen in Aktion bestaunen können.
Ablauf des Projekttages in den Schulen
Am Projekttag betrachten wir gemeinsam mit den Schülern der 7. Oberschulklassen die technische Entwicklung im textilen Bereich genauer. Einführend schauen wir uns Rohmaterialien an und beschäftigen uns im Anschluss mit modernen Textilberufen. Die Textilgeschichte wird mit Hilfe eines Spiels nähergebracht. Die Schüler sollen abschließend in Gruppenarbeit praktisch nachvollziehen, wie Maschen entstehen, fertige Produkte vermarkten, Kalkulationen und Transportrouten erstellen sowie die Gütekontrolle abnehmen.
Angebote für die Projektlaufzeit
Wirtschaft, Technik, Haushalt: Ideen und Materialien zum Stricken, Häkeln, Weben, Pompons // Arbeitsblätter
Kunst: Collage oder Mustersammlung herstellen
Geschichte: Spiel zur Textilgeschichte // Arbeitsblätter
Ablauf des Museumsbesuches
Der Besuch im Museum, der abrundend ein besseres Bild von der Arbeit in der Textilindustrie vor Augen führen soll, markiert das Ende des Projektes für die jeweilige Klasse/ Schule. Dabei setzen sich die Klassen mit folgenden Themen auseinander:
- Entwicklung der Wirkerei und Wirkstühle bis zur Fabrikarbeit
- Limbacher Geschichte
- wichtige Persönlichkeiten für Limbachs Textilindustrie
- Heimarbeit
- weltbekannte Produkte: Strümpfe und Handschuhe aus Limbach
- Entwicklung der Maschinen in Fabriken
- Industrialisierung und ihre Folgen
- weltbekannte Produkte: Trikotagen, Kunstseide, Malimo
Über das Museum
Das Esche-Museum befindet sich in einer von Traugott Reinhold Esche 1854 gegründeten Strumpffabrik, deren frühbürgerliche Industriearchitektur erhalten geblieben ist. Mit dem Namen ehrt das Museum den im 18. Jahrhundert tätigen Pionier der sächsischen Wirkerei Johann Esche und seine Nachfahren, die über Generationen die Industrialisierung Westsachsens geprägt haben.
Die Dauerausstellung zeigt den Weg von der handwerklichen Heimarbeit zu Textilindustrie und Textilmaschinenbau mit Weltgeltung. Dabei werden jeweils die Wechselwirkung mit der Entwicklung des Ortes beleuchtet und bedeutende Persönlichkeiten und Ereignisse vorgestellt. Exponate wie Innungsladen, eine einmalige Sammlung von Handwirkstühlen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, vorführbereite Wirk-, Strick- und Konfektionsmaschinen bis hin zur MALIMO sowie Strümpfe, Handschuhe, Unterwäsche, Nähwirkzeugnisse bis zu technischen Textilien des 21. Jahrhundert dokumentieren eindrucksvoll die Stadtgeschichte und die sächsische Wirkereigeschichte.