Museen Schloss Voigtsberg

Von Abdruck bis Zimperluise

 

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Ob Buch, Zeitung oder Katalog … Im Zeitalter der Digitalisierung scheinen diese Dinge immer mehr aus dem Alltag zu verschwinden. Dabei war die Erfindung Gutenbergs der erste Schritt zu einer gesellschaftlichen Revolution. Aber Druckgeschichte beginnt nicht erst im Jahre 1450! Bereits vor40.000 Jahren haben Menschen gedruckt. Was wurde gedruckt? Welche Bedeutung hatten diese Erzeugnisse in ihrer Zeit? Diesen und anderen Fragen wollen wir auf den Grund gehen.
An unserem Projekttag begeben wir uns anhand von Beispielen aus unserer Sammlung auf eine Reise durch die Geschichte des Drucks von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Dabei werden die Schüler auch selbst aktiv: Siegel gießen, einen Klassenstempel entwerfen oder mit beweglichen Lettern drucken. Eine Einführung in die wichtigsten Drucktechniken ist ebenso Bestandteil wie ein Einblick in die facetten reiche Welt der Druckmedien. Im Projektmonat warten spannende Aufgaben und Experimente auf die Schüler. Zum Museumsbesuch werden die Schüler schließlich in die phantastische Welt der Illustratorin Regine Heinecke entführt und können eigens angefertigte Illustrationen drucken, zum Buch binden und mit nach Hause nehmen.

 

Ablauf des Projekttages in den Schulen

Der inhaltliche Ansatz des Projektes besteht im Wesentlichen aus folgenden zwei Punkten: Vorstellung druckgraphischer Kunst im Illusorium (Dauerausstellung über das Werk der Kinderbuchillustratorin und Künstlerin Regine Heinecke) als Teil der Museen Schloß Voigtsberg und Vorstellung des Buchdrucks und der Druckgeschichte im weiteren Sinne. Ziel vor allem des zweiten Punktes ist, bei den Kindern eine gewisse Vorstellung von der langen Dauer der Entwicklung und Erfindung von technischen Errungenschaften (in diesem Fall des Buchdrucks mit beweglichen Lettern) und deren großer Bedeutung für die Geschichte der Menschheit zu erwecken. Ziel des ersten Punktes ist es, Fantasie und Kreativität anzuregen und das illustrierte Buch aus seiner Nische als Buch für kleine Kinder zu holen.
Durch eine Mischung aus praktischer Übung, Nachdenken über ein Objekt/einen Sachverhalt und Präsentation von Themen durch die Projektleiterin oder Schüler wird ein historischer Faden von der Steinzeit bis in die Gegenwart gezogen. Schwerpunkte liegen dabei immer wieder auf der Frage, wie das Drucken ganz praktisch funktioniert, sowohl der Buchdruck mit beweglichen Lettern als auch das graphische Drucken. Abschluss des Projekttages, roter Faden im Projektmonat und Anknüpfungspunkt für den Besuch im Museum ist die eigene kreative Leistung zu einem Text ein Bild zu erfinden.

Angebote für die Projektlaufzeit

Deutsch: verschiedene Worträtsel // Bücher von Regine Heinecke im privaten Umfeld entdecken // eigene Lieblingsdruckwerke in Szene setzen // Zeitschrift erstellen // Lesen von und Schreiben in alter Schrift // Handschriftenanalyse // Kreatives Schreiben
Geschichte/Kunst: eigenes Wappen entwerfen
Geschichte: Zeitstrahl erstellen
Kunst: Ansicht nach Vorlagen entwerfen // Entwurf einer Illustration/Druckgraphik
Physik/Chemie: verschiedene themenbezogene Experimente

Zielgruppe

7. Klasse, Oberschule und Gymnasium

Ziele des Projektes

geschichtliches Interesse und Verständnis wecken: Vorstellung von der langen Dauer der Entwicklung und Erfindung von technischen Errungenschaften (in diesem Fall des Buchdrucks mit beweglichen Lettern) und deren großer Bedeutung für die Geschichte der Menschheit; Fantasie und Kreativität anregen; Interesse für illustrierte Bücher wecken; das illustrierte Buch aus seiner Nische als Buch für kleine Kinder holen

Angewandte Methoden

  • Gruppenarbeit
  • Partnerarbeit
  • Brainstorming
  • freies Experimentieren
  • modellierendes Gestalten
  • Kreatives Schreiben zu einem Bild
  • Kreaitves Zeichnen zu einem Text
  • Entwerfen und Fertigen einer Zeitschrift
  • Quiz + Rätsel
  • Wahrnehmungsspiel (Fühlsäckchen)
  • Papierfigurentheater
  • Internetrecherche
  • Handschriftenanalyse
  • Inhalte des Projektkoffers

  • 1 Zeitstrahl, 28 Handschuhe, 24 Filzstifte, Objektfotos aller Objekte, 5 Arbeitsboxen, darin 7 Aufgabenblätter, laminiert und folgendes: 1 kleine Schüssel, 1 Rollsiegel in Box, 1 Tontafel mit Keilschrift, 1 Siegelring, 4 Gießformen, 1 Siegelwachskerze, 1 Feuerzeug, 1 Tonabdruck mit Schwarzburger Wappen, 1 Stempel "Museum trifft Schule"
  • 1 Bild Gutenberg, 6 x Stundenbuchblätter, 1 Modell Gutenberg Druckpresse, 1 Setzschiff, 1 Kasten mit Bleilettern, 1 Setzwinkel + Pinzette, 1 DVD „Gutenberg“ 1960, 1 Arbeitsbox mit Farbpalette, Buchdruckfarbe, Farbwalze, Dresdner Gesangbuch, Personalausweis, Kinderbuch: Zimperluise, Papstesel und Mönchskalb, Buchseite mit Kupferstich-Johann Friedrich I, Herzog von Sachsen, Fürbitte für schwangere Hoheit, Illustrierte Zeitung, Wettiner Jubiläumsausgabe 1889, Banknote 1000 Mark, Postkarte Oelsnitz, Autobahnbild, ABC-Zeitung, Zeitschrift „Frösi“, Versandkatalog, Kartenspiel, "Don Quichote" von Regine Heinecke, Die neue Volkshochschule, Die Handschrift im Lichte der Graphologie, Von Affenstall bis Ziege - Originalbuch und Vordruck, 4 Fühlsäckchen mit Inhalt, 8 Druckplatten: 1 Kupfer, 2 Holz, 4 Rhenalon, 1 Lithostein Karton mit: 4 Radiernadeln, 5 Holz- und Linolschnittwerkzeug, 2 Grabstichel, 3 x Kreide, Methusalem (früherer Probedruck, R. Heinecke), Methusalem (späterer Probedruck, R. Heinecke), Radierung „Feuchter Tag“, Radierung Schloss Voigtsberg, koloriert, Farbradierung Elfenprofil (Peter Kunz), Holzschnitt Sonnenblume, koloriert (Johannes Bauer), Holzschnitt Hogendiekbrücke, Linolschnitt Schloss Voigtsber (Gerhard Nitzsche), Kupferstich Johann Georg II., Stahlstich Schloss V., Lithographie Oelsnitz (Carl August Anton Müller, nach Wilhelm Withöft), Lithographie Schloss Voigtsberg, koloriert; Offsetlithographie Hütte
  • Ablauf des Museumsbesuches

    Im Museum wird künstlerisch gearbeitet. Um auch das Museum als solches und das Werk der ausgestellten Künstlerin näher zu bringen, wird vorab ein kleiner Rundgang mit besonderem Einblick in ein Depot bzw. auf ein nicht ausgestelltes Werk gegeben. Anschließend erarbeiten sich die Schüler selbst durch Aufgabenblätter einen Überblick über die Ausstellung.
    Der Abschluss des Museumstages fordert noch einmal die Kreativität der Schüler heraus. In kleinen Gruppen sollen Sie sich einem bestimmten Werk nähern, indem sie es als Papierfigurentheater auf eine kleine Puppenbühne bringen.

    Kontakt

    Museen Schloß Voigtsberg
    Schloßstraße 32
    08606 Oelsnitz/Vogtl.
    (03 74 21) 72 94 84

    Ansprechpartner:
    Tina Reitz

    Über das Museum

    Luftbild des Schloss Voigtsberg

    Mit dem Stolz, den nur verstrichene Jahrhunderte verleihen können, blickt Schloß Voigtsberg auf die zu ihren Füßen liegende Stadt Oelsnitz/Vogtl. Das Herzstück der Anlage bildet die mittelalterliche Kernburg, deren Entstehung Anfang des 13. Jahrhunderts anzusetzen ist. In ihren Räumen befinden sich heute neben wechselnden Sonderausstellungen Werke von
    Cranach und Tizian sowie das Illusorium. Dieses präsentiert mit Wort, Bild und Tonelementen einen Einblick in das Lebenswerk der Künstlerin Regine Heinecke. Im historischen Gewölbekeller findet der Besucher 400 erlesene Exemplare vogtländischer Mineralien.
    Im ehemaligen Mädchenhaus der Weiberzuchtanstalt Schloß Voigtsberg wurde dem wichtigsten Industriezweig der Stadt Oelsnitz/Vogtl. mit dem Teppichmuseum ein Denkmal gesetzt. Von der Skizze bis zum fertigen Teppich kann man in die historische Teppichherstellung eintauchen und die geheime Sprache der Teppiche lesen lernen.

    Dateien zum Download